Kaninchenstall selber bauen: Anleitung & Tipps

10. Oktober 2025 | Grundausstattung

Kaninchenstall selber bauen? Tipps, Materialien & Ideen für drinnen & draußen mit Schritt-für-Schritt-Anleitung

Weißes Kaninchen im Stall aus Holz Foto von Ani Adigyozalyan auf Unsplash

Ein Kaninchen braucht mehr als nur ein gemütliches Plätzchen – es braucht ein sicheres, artgerechtes Zuhause. Ein selbst gebauter Kaninchenstall bietet genau das: Platz, Struktur, Komfort und Schutz. Ob drinnen in der Wohnung oder draußen im Garten – wer seinen Kaninchenstall selbst baut, kann ihn perfekt an die Bedürfnisse seiner Tiere anpassen.

Doch worauf kommt es beim Bau eines Kaninchenstalls wirklich an? Welche Materialien eignen sich für den Innenbereich, und wie schützt man Tiere im Außengehege zuverlässig vor Wind, Wetter und Räubern?

Kaninchenstall selber bauen für drinnen

Ein Innenstall ist vor allem für Wohnungskaninchen geeignet, die regelmäßig Auslauf im Zimmer haben. Er sollte ruhig, hell und frei von Zugluft stehen – etwa im Wohnzimmer oder in einem separaten Tierzimmer. Da Kaninchen auch sehr hitzeempfindlich sind, sollte der Stall nicht im direkten Sonnenlicht stehen oder nahe einer Heizung platziert werden.

Auch bei einem Kaninchenstall für drinnen gilt: Je mehr Platz, desto besser. Für zwei Zwergkaninchen sollten zum Beispiel mindestens 6 m² Fläche vorhanden sein. Dabei ist eine Kombination aus Stall und abgesichertem Freilaufbereich ideal. Der Stall dient dabei vor allem als Rückzugsort, Schlaf- und Futterplatz.

Ein Kaninchenstall für drinnen lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick und den richtigen Materialien leicht selbst herstellen. Das Ergebnis: ein hygienisches, sicheres und gemütliches Zuhause, das genau auf Ihre Tiere abgestimmt ist.

Bau eines kaninchenstalls: Materialien & Werkzeug

Materialien:

  • Holzplatten
  • Holzleisten
  • PVC-Bodenmatte oder Teichfolie
  • Winkel
  • Verzinkter Volierendraht oder Metallgitter
  • Schrauben, Scharniere und Riegelverschlüsse
  • Einstreu, Heu und Zubehör (Napf, Heuraufe, Häuschen)

Werkzeuge:

  • Akkuschrauber oder Bohrmaschine
  • Säge (Kreissäge oder Stichsäge)
  • Schleifpapier oder Schleifmaschine
  • Cutter
  • Klebeband
  • Maßband, Bleistift, Wasserwaage

Schritt 1: Grundriss planen

Zeichnen Sie eine einfache Skizze:

  • Rückwand und Seitenwände: geschlossene Holzplatten
  • Front: teils offen mit Gitterelementen für Luftzirkulation
  • Boden: mit PVC oder Teichfolie ausgelegt
  • Dach: abnehmbar oder aufklappbar für leichtere Reinigung

Tipp: Planen Sie gleich eine kleine Rampe oder Türöffnung, die später zum Freilaufbereich führt.

Schritt 2: Grundgerüst bauen

  1. Sägen Sie die Holzleisten auf Maß.
  2. Verschrauben Sie die Leisten zu einem stabilen Rahmen – das ist das Grundgerüst des Stalls.
  3. Verstärken Sie die Ecken zusätzlich mit kleinen Winkeln für mehr Stabilität.

Schritt 3: Bodenplatte vorbereiten

  1. Schneiden Sie eine Sperrholzplatte sowie PVC-Bodenmatte auf die Größe des Rahmens zu.
  2. Legen Sie die PVC-Matte auf die Sperrholzplatte und befestigen Sie sie mit doppelseitigem Klebeband.
    • Achten Sie darauf, dass die Folie fal­tenfrei liegt.
    • Die Ränder sollten überlappen und an den Seiten nach oben gezogen werden – so kann keine Feuchtigkeit in das Holz eindringen.

Schritt 4: Wände und Front montieren

  1. Befestigen Sie die zugeschnittenen Holzplatten an der Rückseite und an beiden Seiten des Rahmens.
  2. Für die Frontseite verwenden Sie eine Kombination aus Holz und verzinktem Gitter.
    • Der obere Teil kann offen gestaltet werden, um Luftzirkulation zu ermöglichen.
    • Der untere Bereich sollte geschlossen sein, damit keine Einstreu herausfällt.
  3. Schleifen Sie alle Kanten gründlich ab, um Verletzungen zu vermeiden.

Schritt 5: Tür einsetzen

  1. Schneiden Sie eine Öffnung in der Frontwand..
  2. Bauen Sie aus Holzleisten eine kleine Tür, die mit Draht bespannt wird.
  3. Befestigen Sie die Tür mit Schar­nieren und sichern Sie sie mit einem Riegelverschluss.

Schritt 6: Dach anbringen

  1. Schneiden Sie die Dachplatte etwas größer als den Stallzuschnitt (Überstand ca. 2 cm pro Seite).
  2. Montieren Sie sie mit Scharnieren, damit das Dach aufklappbar bleibt. Alternativ können Sie das Dach abnehmbar gestalten.

Schritt 7: Belüftung und Sicherheit

  • Kontrollieren Sie, ob genügend Lüftungsflächen vorhanden sind.
  • Decken Sie alle offenen Kanten des Gitters mit Kantenschutzprofilen oder Schleifband ab.
  • Vermeiden Sie scharfe Schrauben oder herausstehende Nägel.

Schritt 8: Innenausstattung

  1. Streuen Sie den Boden großzügig mit Einstreu aus.
  2. Stellen Sie Heuraufe, Trinkflasche und Futternapf hinein.
  3. Ergänzen Sie Rückzugsorte: kleine Häuschen, Tunnel oder Weidenbrücken.

Schritt 9: Endkontrolle

  • Prüfen Sie alle Verbindungen auf Stabilität.
  • Testen Sie Türen, Verschlüsse und Dachfunktion.
  • Achten Sie darauf, dass keine Lücken bleiben, in die sich Kaninchen einklemmen könnten.

Wenn alles sicher und sauber ist, steht dem Einzug Ihrer Kaninchen nichts mehr im Weg!

Kaninchen im Auslauf beim Fressen von frischem Gras neben einem Wassernapf
Foto von Isla Gilroy auf Unsplash

Kaninchengehege selber bauen für draußen

Ein Kaninchengehege im Garten oder auf der Terrasse bietet Ihren Tieren Bewegung, frische Luft und Beschäftigung. Der Bau eines solchen Außengeheges erfordert allerdings besondere Planung, um Sicherheit und Witterungsschutz zu gewährleisten.

Standort und Größe

Der Standort sollte halbsonnig sein – also im Sommer nicht zu heiß, im Winter aber nicht dauerhaft im Schatten. Schützen Sie das Gehege vor Wind, Regen und Raubtieren. Für zwei Kaninchen sollte das Außengehege mindestens 6–8 m² groß sein, mit zusätzlichem Rückzugsbereich (z. B. Stall oder Häuschen).

Materialien für das Außengehege

  • Holzrahmen: stabil, wetterfest und langlebig.
  • Volierendraht: engmaschig, um Raubtiere fernzuhalten.
  • Dach aus Plexiglas oder Wellblech: schützt vor Regen und Schnee.
  • Bodenschutz: Gitter oder Betonplatten verhindern, dass Kaninchen sich hinaus- oder Raubtiere sich hineingraben.
  • Schrauben, Winkel
  • Erdspieße/Pfostenträger

Gestaltungsideen für das Außengehege

Ein gut gestaltetes Kaninchen-Außengehege bietet Abwechslung, Rückzug und Beschäftigung. Hier einige Ideen:

  • Verstecke und Tunnel: z. B. aus Tonröhren, Holzkisten oder Weidenästen.
  • Erhöhungen: kleine Podeste oder Rampen, um den Bewegungsdrang zu fördern.
  • Buddelbereiche: mit lockerer Erde oder Sand – Kaninchen lieben es, zu graben. So kann man Langeweile bei Kaninchen vorbeugen und ihre natürlichen Triebe fördern.
  • Ungiftige Pflanzen: z. B. Löwenzahn, Disteln oder Spitzwegerich.

Tipp: Eine Verbindung zwischen Stall und Freilauf über einen Tunnel sorgt für zusätzlichen Spaß und Bewegungsfreiheit.

Schritt-für-Schritt: Freilaufgehege für Kaninchen selber bauen

  1. Rahmen konstruieren:
    Verschrauben Sie stabile Holzleisten rechtwinklig und verstärken Sie die Ecken mit Winkeln. Anschließend wird der Rahmen mit Erdspießen/Pfostenträgern im Boden verankert.
  2. Draht anbringen:
    Straffen Sie verzinkten Volierendraht straff und fixieren Sie ihn außen am Rahmen. Achten Sie darauf, dass keine scharfen Kanten vorhanden bleiben (ggf. mit Kantenschutz abdecken). .
  3. Bodenschutz integrieren:
    Graben Sie als Buddelschutz Drahtgitter mind. 30 cm tief senkrecht ein oder setzen Sie alternativ einen Rand aus Stein-/Betonplatten.
  4. Dach montieren:
    Ein vollflächiges Gitterdach schützt vor Greifvögeln; darüber partiell ein leicht geneigtes Regendach (ca. 5–10°) für Witterungsschutz. Montieren Sie das Dach mit kleinem Überstand, damit Regen sauber abläuft, und achten Sie auf gute Luftzirkulation..
  5. Zugang schaffen:
    Sichern Sie eine ausreichend große Tür/Klappe mit stabilen Scharnieren und zwei Riegeln (plus Karabiner). Fertig ist das selbst gebaute Freigehege für Kaninchen!

Pflege und Instandhaltung

Regelmäßige Pflege sorgt dafür, dass Ihr Stall hygienisch und langlebig bleibt:

  • Tägliche Reinigung der Futter- und Liegeflächen
  • Wöchentlicher Einstreuwechsel
  • Kontrolle von Holz, Gittern und Dach auf Schäden
  • Einmal jährlich: gründliche Inspektion und ggf. Nachstreichen

Extra-Tipp: Verwenden Sie für Außenställe ausschließlich ungiftige Holzlasuren, um Ihre Tiere zu schützen.

Fazit: Kaninchenstall selbst bauen – artgerecht und individuell

Ein selbstgebauter Kaninchenstall ist mehr als nur eine Unterkunft – er ist ein Zuhause. Ob drinnen oder draußen, mit durchdachter Planung schaffen Sie ein Umfeld, das Bewegung, Sicherheit und Wohlbefinden vereint.

Das Beste: Sie können den Stall genau an Ihre Gegebenheiten anpassen – von der Größe über das Material bis hin zum Design. So entsteht Schritt für Schritt ein Ort, an dem Ihre Kaninchen sich rundum wohlfühlen – und Sie die Freude haben, etwas Eigenes geschaffen zu haben.