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Wellensittiche halten für Anfänger: Tipps & Infos
24. Oktober 2025 | GrundausstattungSo halten Sie Wellensittiche artgerecht, gesund und glücklich – der perfekte Einstieg für Anfänger.
 Foto von Bianca Ackermann auf Unsplash
            Foto von Bianca Ackermann auf Unsplash
    Inhaltsverzeichnis
Wellensittiche sind charmante, neugierige und soziale Vögel, die mit ihrem lebhaften Gezwitscher schnell Herzen erobern. Doch bevor Sie sich einen Wellensittich als Haustier anschaffen, sollten Sie sich umfassend informieren. In diesem Ratgeber erfahren Sie, was Einsteiger über Haltung, Ernährung, Verhalten und Pflege wissen müssen, um ihren gefiederten Mitbewohnern ein artgerechtes Zuhause zu bieten.
Der Wellensittich – Ein beliebtes Haustier mit Charakter
Der Wellensittich stammt ursprünglich aus Australien, wo er in großen Schwärmen durch die Savannen zieht. In Europa erfreut er sich seit dem 19. Jahrhundert großer Beliebtheit. Seine fröhliche Art, Lernfreude und sein verspieltes Wesen machen ihn zu einem idealen Haustier – auch für Anfänger.
Wie alt können Wellensittiche werden?
Wellensittiche haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 10 bis 15 Jahren. Entscheidend sind artgerechte Haltung, gesunde Ernährung und regelmäßige tierärztliche Kontrollen. Ein Wellensittich ist also kein Haustier “auf Zeit”, sondern eine langfristige Verantwortung.

Allein oder zu zweit? – Wellensittiche sind Schwarmtiere
Wellensittiche alleine halten – ist das erlaubt oder sinnvoll?
Ganz klar: Nein. Wellensittiche sollten niemals allein gehalten werden. Sie sind extrem soziale Tiere, die in der Natur ständig im Kontakt mit Artgenossen stehen. Ein einzelner Vogel kann ohne Gesellschaft schnell vereinsamen – auch wenn Sie sich viel mit ihm beschäftigen.
Die ideale Lösung ist, mindestens zwei Wellensittiche, besser noch eine Gruppe zu halten. So können die Tiere miteinander kommunizieren, sich gegenseitig putzen und spielen. Für den Menschen bleibt trotzdem genug Zeit, eine enge Bindung aufzubauen.
Der richtige Käfig für Wellensittiche
Voliere und Standort
Damit Wellensittiche nicht leiden, sollten sie in einer großzügigen Voliere leben – je größer, desto besser. Wichtiger als die Höhe ist die Breite, da Wellensittiche lieber horizontal fliegen. Deshalb sollte die Voliere auch nicht rund sein.
Der Standort sollte hell, zugluftfrei und ruhig sein – nicht direkt in der Sonne, aber mit Tageslicht. Ideal ist ein Platz, an dem die Vögel das Familienleben beobachten können, ohne ständig gestört zu werden. Wenn einmal ein Standort ausgewählt wurde, sollte er nicht nochmal gewechselt werden.
Voliere für Wellensittiche einrichten
Eine gute Einrichtung besteht aus:
- Natursitzstangen aus unbehandeltem Holz (z. B. Obstbaumäste)
- Schaukeln und Kletterseile für Bewegung
- Futter- und Wassernäpfe aus Edelstahl oder Keramik
- Spielzeug zur Beschäftigung (z. B. Glocken, Spiegel, Papprollen)
- Badehaus oder Sprühdusche für Gefiederpflege
Tipp: Wechseln Sie regelmäßig die Spielzeuge aus, um Langeweile zu vermeiden.
Freiflug – Freiheit mit Verantwortung
Wellensittiche brauchen täglich mehrere Stunden Freiflug, um ihre Muskeln zu stärken und ihr natürliches Verhalten auszuleben. Sorgen Sie dafür, dass der Raum vogelsicher ist:
- Fenster und Türen geschlossen
- keine offenen, tiefen Wasserbehälter
- keine giftigen Pflanzen (z. B. Efeu, Aloe Vera oder Oleander)
- enge Spalten schließen
- Glasscheiben mit Gardinen
Was fressen Wellensittiche? – Ernährung leicht gemacht
Eine gesunde Ernährung ist die Basis für ein langes, aktives Leben. Das Grundnahrungsmittel ist Wellensittichfutter aus einer ausgewogenen Saatenmischung. Achten Sie auf qualitativ hochwertige Mischungen ohne Zuckerzusätze.
Frischfutter und Ergänzungen
Neben Körnern benötigen Wellensittiche täglich frisches Obst und Gemüse – zum Beispiel:
- Gurke, Karotte, Apfel, Brokkoli, Spinat oder Paprika
- Kein Avocado, keine Zwiebeln, kein Knoblauch – sie sind giftig!
- Frische Kräuter und Kräuter wie Basilikum, Löwenzahn oder Kresse
Wie schlafen Wellensittiche?
Wellensittiche schlafen meist 8 bis 10 Stunden pro Nacht. Sie ruhen auf einer Stange, oft mit einem Bein eingezogen und dem Kopf ins Gefieder gesteckt. Manche bevorzugen auch kleine Schlafhäuschen oder ruhige Ecken. Sorgen Sie nachts für Dunkelheit und Ruhe, damit die Tiere sich sicher fühlen. Ein leichter Vorhang über dem Käfig kann helfen.
Wellensittiche draußen halten – geht das?
Grundsätzlich ja – aber mit Bedacht. Wellensittiche draußen zu halten ist nur möglich, wenn:
- Sie über eine gut isolierte Außenvoliere verfügen
- Die Vögel langsam an Temperaturwechsel gewöhnt werden
- Es einen wettergeschützten, frostfreien Innenbereich gibt
Im Sommer kann eine Außenvoliere ein Paradies sein, im Winter brauchen die Tiere jedoch Schutz und Wärme. Dauerhafte Außenhaltung ist in Mitteleuropa nur für erfahrene Halter zu empfehlen.
Verhalten und Kommunikation
Wellensittiche sind äußerst kommunikativ. Sie zwitschern, imitieren Geräusche und können sogar einfache Wörter lernen. Ihr Verhalten verrät viel über ihr Wohlbefinden:
- Leises Zwitschern: Zufriedenheit
- Plustern und Dösen: Entspannung
- Zischen oder Hacken: Abwehr oder Angst
Wer die Körpersprache seiner Wellensittiche versteht, erkennt schnell, wie es ihnen geht.
Kurzüberblick: Wellensittich als Haustier
| Thema | Empfehlung | 
| Anzahl | Mindestens 2 Wellensittiche | 
| Käfiggröße | Je größer desto besser | 
| Futter | Hochwertige Körnermischung + frisches Obst/Gemüse | 
| Freiflug | Täglich mehrere Stunden | 
| Lebenserwartung | 12-15 Jahre | 
| Schlafdauer | 8–10 Stunden | 
| Tierarzt | Regelmäßige Kontrolle empfohlen | 
Wellensittiche halten: Häufige Fragen für Anfänger
Wie oft muss der Käfig gereinigt werden?
Mindestens einmal pro Woche gründlich, mit täglicher Kontrolle und Reinigung von Futter- und Wassernäpfen. So vermeiden Sie Bakterien und Parasitenbefall.
Brauchen Wellensittiche einen Tierarzt?
Ja. Regelmäßige Kontrollen bei einem vogelkundigen Tierarzt sind wichtig – insbesondere bei Atemproblemen, veränderten Federn oder auffälligem Verhalten.
(Hinweis: Auf unserer Plattform finden Sie Tierärzte in Ihrer Region, die sich auf Vogelmedizin spezialisiert haben.)
Wie erkennt man, ob ein Wellensittich krank ist?
Achten Sie auf Anzeichen wie aufgeplustertes Gefieder, Teilnahmslosigkeit, Nasenausfluss oder Veränderungen beim Kot. Bei solchen Symptomen sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen.
Wie zähmt man Wellensittiche?
Geduld ist entscheidend. Beginnen Sie damit, den Vögeln täglich ruhig zu begegnen, mit ihnen zu sprechen und Leckerlis anzubieten. Zwingen Sie sie nie zur Nähe – Vertrauen wächst mit Zeit und Routine.
Wie oft dürfen Wellensittiche fliegen?
Täglich! Mehrere Stunden Freiflug in einem sicheren Raum sind ideal. Bewegung ist für Muskulatur, Kreislauf und geistige Auslastung unverzichtbar.
Können Wellensittiche sprechen lernen?
Ja – vor allem männliche Wellensittiche sind talentierte „Sprecher“. Mit Geduld und Wiederholung können sie einfache Wörter oder Töne imitieren.
Wann ist die beste Zeit für den Kauf?
Am besten im Frühjahr oder Sommer, wenn die Tiere stabiler und aktiver sind. Kaufen Sie nur bei seriösen Züchtern oder Tierschutzorganisationen.
Wie erkennt man das Geschlecht eines Wellensittichs?
Am besten an der Wachshaut über dem Schnabel: Bei Männchen meist blau, bei Weibchen beige bis braun. Junge Vögel können allerdings noch schwer zu unterscheiden sein.
Was tun, wenn sich Wellensittiche streiten?
Kurzzeitige Rangeleien sind normal. Wird es jedoch aggressiv, schaffen Sie Rückzugsorte und mehrere Futterplätze. Bei anhaltenden Kämpfen sollte ein Tierarzt oder Verhaltensberater hinzugezogen werden.
Fazit: Wellensittiche halten mit Herz und Verstand
Wellensittiche sind faszinierende Begleiter – intelligent, sozial und voller Lebensfreude. Wer sie artgerecht hält, wird mit ihrem Vertrauen und ihrem fröhlichen Wesen belohnt. Für Anfänger sind sie ein idealer Einstieg in die Vogelhaltung – vorausgesetzt, Sie nehmen sich Zeit, um ihre Bedürfnisse zu verstehen.
